Förderbereich: Umweltschutz I Greenpeace legt Fraunhofer-Studie zum Kohleausstieg vor

Sehr geehrte Mitglieder, verehrte Geschäftspartner,

Scheinbar nehmen die verantwortlichen Akteure unseres Landes ihre eingegangenen vertraglichen Verpflichtung aus dem Klimaschutzabkommen von Paris nicht ganz so ernst….

Wie sonst wäre es zu erklären, dass der Energiekonzern RWE in diesem Herbst mit dem Hambacher Wald einen der  artenreichsten Wälder unseres Landes zerstören will um seine Kraftwerke weiterhin mit dem Klimakiller Nummer eins zu füttern: Der Braunkohle !

Fast zeitgleich zu der provokanten Ankündigung von RWE hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace eine von ihr beauftragte Studie des Fraunhofer Instituts für Solar Energiesysteme (ISE) vorgestellt, die unter dem Titel »2030 kohlefrei« ein Szenario modelliert, in dem Deutschland bereits 2035 den energiebedingten Ausstoß von Treibhausgasemissionen weitestgehend vermeidet; wichtigster Baustein hierfür ist das etappenweise Abschalten aller Kohlekraftwerke und der Ersatz der Erzeugungskapazitäten durch Solar- und Windkraftanlagen bis 2030. Das älteste Drittel der Braunkraftwerke müsste bereits bis 2020 vom Netz.

Aus dem Szenario geht auch hervor, dass die unter diesen Annahmen noch benötigte Kohlemengen ohne die zur Versorgung der nordrhein-westfälischen Kraftwerke Niederaußem und Neurath eingeplante Förderung auf dem Gebiet des Hambacher Walds durchzuführen. Die Untersuchung baut auf dem Datenrahmen einer bereits im August vorgestellte Studie (»Wie Deutschland sein Klimaziel noch erreichen kann«) auf, die ebenfalls vom Fraunhofer ISE im Auftrag von Greenpeace erstellt wurde.

Doch damit nicht genug – auch der Bundesrechnungshof hat die Umsetzung der sogenannten Energiewende scharf verurteilt und die Bundesregierung schwer belastet.

Der Bundesrechnungshof sieht bei der Umsetzung der milliardenteuren Energiewende erhebliche Defizite und macht dem zuständigen Wirtschaftsminister Peter Altmaier schwere Vorwürfe. Der Umstieg auf erneuerbare Energien werde schlecht gesteuert, entscheidende Verbesserungen seien „unumgänglich“, heißt es in einem am Freitag vorgelegten Prüfbericht der Finanzkontrolleure.

Der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller, sagte: „Die Bundesregierung droht mit ihrem Generationenprojekt der Energiewende zu scheitern.“ Der enorme Aufwand und die starke Belastung der Bürger und Wirtschaft stünden in krassem Missverhältnis zum bisher dürftigen Ergebnis. „Wenn die Energiewende gelingen soll, muss die Bundesregierung umsteuern.“

Bei der Energiewende sollen Energiequellen wie Kohle, Gas und Atomkraft durch als umweltfreundlich geltende Energieträger wie Sonne und Wind ersetzt werden. Deutschland gilt dabei weltweit als Vorreiter. Das nationale Klimaziel 2020 zur Senkung von Treibhausgasemissionen wird aber aller Voraussicht nach verfehlt. Derzeit stockt vor allem der notwendige Ausbau der Stromnetze. Der seit März amtierende Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) hatte zuletzt angekündigt, der Netzausbau solle beschleunigt werden.

Der Rechnungshof schreibt, ohne Verbesserungen bei der Koordination und Steuerung könne in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, Deutschland sei nicht imstande, die gesamtgesellschaftlich und langfristig angelegte Energiewende erfolgreich zu gestalten. In den letzten fünf Jahren seien dafür mindestens 160 Milliarden Euro aufgewendet worden. Trotz eines erheblichen Einsatzes von Personal und Finanzmitteln erreiche Deutschland die Ziele bisher überwiegend nicht.

Das Wirtschaftsministerium habe seit nahezu fünf Jahren die Federführung inne, heißt es im Bericht. So seien allein im Ministerium 34 Referate in vier Abteilungen damit befasst, die Energiewende umzusetzen – dazu fünf weitere Bundesministerien und alle Länder. Dennoch habe das Ministerium nicht festgelegt, was die Koordination der Energiewende umfasse. „Eine gesamtverantwortliche Organisationsform gibt es bis heute nicht.“ Außerdem gebe es zu wenig Klarheit darüber, was die Energiewende koste, so der Rechnungshof.

Deshalb macht es aus unserer genossenschaftlichen Sicht wenig Sinn, von „fremdbestimmten Marionetten“ geeignete Maßnahmen und erforderliche Entscheidungen zu erwarten !

Das Gebot der Stunde lautet daher Eigeninitiative für eine bessere Zukunft und mehr Lebensqualität.

Die Energiewende wird von den Bürgern gemacht – und das gelingt am besten über kooperativen tätige Wertegemeinschaften.

Genossenschaften spielen in diesem Zusammenhang schon heute eine tragende Rolle und die Erste Deutsche Vorsorge eG wird ihren Mitgliedern einen Zugang zu einer ökonomisch sinnvollen, klimaschonenden Energieversorgung eröffnen.

Ihnen ein schönes Wochenende

Ihre Erste Deutsche Vorsorge eG