Service-Wohnen

Zukunft selbstbestimmt gestalten – Eine Einladung

Verehrte Mitglieder, sehr geehrte Geschäftspartner,

zum Ende des Jahres möchten wir die Gelegenheit nutzen und uns bei Ihnen für das in uns gesetzte Vertrauen in dieser besonderen Zeit herzlich zu bedanken. Gleichzeit verbinden wir mit diesen Schreiben eine Einladung an unsere Mitglieder, die aktuelle Situation als Chance zu begreifen – unsere Zukunft selbstbestimmt und kooperativ mit zu gestalten.

Wir haben in den vergangenen Monaten viele persönliche Gespräche mit unseren Mitgliedern geführt – Ängste und Sehnsüchte erfahren, mutige Ideen diskutiert und tolle Mitstreiter für unsere genossenschaftlichen Projekte gewonnen. Viele Menschen schätzen Genossenschaften – sehr sogar. Sie loben vor allem deren langfristige und nachhaltige Ausrichtung, eine gewisse Bodenständigkeit sowie Zuverlässigkeit. Nach unserer festen Überzeugung sind es letztendlich die Beziehungen zu Menschen und zur Natur, die dem Leben sein Wert geben.

Vielleicht schärft die aktuelle Situation tatsächlich auch unseren Blick für die Art wie wir wirtschaften und wie wir mit unserem Planten umgehen. Wenn wir heute einen Schritt zurücktreten und uns die fehlgeleitete Motivation der größten Unternehmen der Welt ansehen, können wir feststellen, dass durch die naturvergessene, radikale Orientierung am Aktienwert die Manager*innen und Leiter*innen rechtlich dazu verdonnert sind, sich wie Soziopathen zu verhalten. Dieses sinnentleerte Streben nach komparativen Vorteilen gipfelt im Kampf, alles überall immer billiger zu machen. Wir nennen das Ergebnis dann “Wettbewerbsfähigkeit“ !

Daher lohnt sich nach unserem Verständnis – gerade in der Adventszeit – auch einmal ein Blick auf das Werteverständnis anderer Religionen. Im Buddhismus zum Bespiel gilt Arbeit als etwas, das die Menschen darin unterstützt, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Das Ideal einer solchen Welt wäre damit nicht Produktionssteigerung zu möglichst billigen Preisen, sondern eine Tätigkeitsgesellschaft zur Sicherung von allgemeinem Wohlergehen. Nicht Automatisierung um jeden Preis, sondern menschliches Tun, das durch Technik dort unterstützt wird, wo Menschen Entlastung benötigen.

Fällt Ihnen etwas auf…?

Wenn wir diese Krise – insbesondere mit Blick auf die nächste Generation – meistern wollen, müssen wir uns die Regeln bewusst machen, nach dem wir unser konkurrenzorientiertes Wirtschaftssystem aufgebaut haben. Erst wenn wir diese Regeln erkennen, können wir sie auch ändern – und unsere Freiheit zurückgewinnen. Es ist möglich zu wirtschaften, ohne dabei den Planeten zu zerstören, ohne die Menschen zu vergiften, ohne Tiere zu quälen – und besteht heute absolut keine Notwendigkeit, dass auch nur ein Mensch auf dieser Erde verhungert.

Tatsächlich brauchen wir dringend eine Neubetrachtung der Werte, die Menschen in ihrer kooperativen Lebendigkeit stützen um die erforderliche Transformation unseres naturvergessenen Förderband-Wirtschaftens in eine von genossenschaftlichen Werten getragene Kreislaufwirtschaft aktiv mit zu gestalten. Genossenschaften bieten in diesem Transformationsprozess – als selbstbestimmte Wertgemeinschaften freier Menschen – einzigartige Möglichkeiten, die es gemeinsam zu entwickeln und zu gestalten gilt. Eine bedeutende Chance.

Mit unserer ersten Seniorenresidenz für Mitglieder in Thüringen setzen wir bewusst Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit.  Dieses bisher einzigartige Leuchtturmprojekt verbindet die ökonomischen Interessen mit der ökologischen Verantwortung unserer Genossenschaft.

Der idyllisch gelegene Neubau wird ausschließlich mit nachhaltigen Baustoffen realisiert und verfügt über ein modernes Energiekonzept, dass die Strom- und Wärmeversorgung für das Gebäude ressourcenschonend über eine eigene Solaranlage sicherstellt.

Nach dem Spatenstich am 25. September wurde in der KW 45 mit den Erdarbeiten begonnen.  Weitergehende Informationen zum Baufortschritt können Sie auf der Homepage der Projektgenossenschaft unter:  www.wohngemeinschaft-hohenebra.de einsehen.

Einen kurzen Förderprojektbericht erhalten Sie in den nächsten Tagen mit der Post. Auf vielfachen Wunsch haben wir uns im Rahmen einer Vorstandssitzung entschlossen, die Beteiligungsmöglichkeit für unsere investierenden Mitglieder bis zum 30. April 2021 zu verlängern und werden Sie im kommenden Jahr 2021 mit aktuellen Informationen versorgen.

Mach Sie mit – es lohnt sich !

Mit diesem positiven Ausblick zum Ende eines durchaus, anspruchsvollen Jahres verbinden wir unseren herzlichen Dank für Ihr geschätztes Vertrauen in unsere Fähigkeiten.

Wir schätzen die Kooperation mit Ihnen sehr und wünschen Ihnen im Namen des Vorstandes und des Aufsichtsrates Ihrer Ersten Deutschen Vorsorge eG auf diesem Weg eine schöne Adventszeit – positive Gedanken und mutige Ideen für eine bessere Zukunft – bei bester Gesundheit.

Herzliche Grüße aus dem schönen Vogtland

Ralf Grundig & Uwe Stein