Kräuter im Herbst

Es war in diesem Jahr ein warmer Sommer. Jetzt nachdem es Ende September geregnet hat, haben sich die Pflanzen wieder erholt und sie haben die gleiche Kraft wie im Frühling und man kann vor dem Winter seine Vitamin- und Mineralstoffdepots noch einmal gut auffüllen.

Wildkräuter haben einen viel höheren Mineralstoff- und Vitamingehalt als die Ware aus dem Supermarkt. Sie sind kostenfrei und machen uns unabhängig von Lieferketten und Preissteigerungen.

Als ich vor Jahren mit dem Kräutersammeln begonnen habe, musste ich mich erst an einen Rhythmus gewöhnen die Kräuter regelmäßig zu sammeln. Das war ein Zeitproblem, denn ich wollte sie jeden Tag sammeln. Heute mache ich das 2 Mal pro Woche und halte sie in einer Tupperdose oder auch mit feuchten Zewa im Kühlschrank frisch. Sie haben dann trotzdem immer noch mehr Inhaltsstoffe als das transportierte Gemüse von den Feldern, welches, verpackt, gelagert, transportiert, ausgepackt, gekauft, transportiert wieder gelagert und dann gegessen wird. Auch hatte ich das Problem mit der Sauberkeit, Insekten, Kot, Eier des Fuchsbandwurms usw. Der Fuchs ist ein sauberes Tier und hinterlässt seine Losung auf erhöhten Plätzen, wie z.B. Baumstümpfen. Außerdem kann man die Eier des Fuchsbandwurms mit lauwarmem Wasser gut abwaschen.

Bei der Umstellung ihrer Nahrung auf Kräuter gehen Sie Schritt für Schritt vor. Deshalb möchte ich Ihnen heute ein Rezept für eine warme Speise in 3 Varianten und einen Herbstsalat vorstellen, die Sie je nach ihren Gegebenheiten umwandeln können.

Spitzwegerich -Hirse

Portionen: 2-3 Arbeitszeit ca. 20-30 min

  • 100g Hirse
  • Gemüsebrühe/ selbstgemacht oder Granulat
  • 2-3 Zehen Knoblauch, wer mag und ihn verträgt
  • 2-3 Zwiebeln
  • 2-3 Hände voll Spitzwegerich
  • Pfeffer, Chilli, Salz
  • Olivenöl

Zubereitung

100g Hirse abbrausen und mit Wasser oder gleich mit Gemüsebrühe gut bedeckt (Quellung beachten) 5 min aufkochen. Danach quellen lassen. Gemüsebrühe kann auch später zugefügt werden.

In der Zwischenzeit Knoblauch und Zwiebeln in Würfel schneiden und Olivenöl andünsten. Am Ende der Andünstzeit den Spitzwegerich, klein geschnitten, hinzugeben.

Alles Vermengen mit Pfeffer, Chili und Salz abschmecken – fertig-.

Varianten:

  • Das Gleiche können Sie auch mal mit Brennnesseln machen.
  • Sie können Pilze hinzugeben.
  • Schmeckt auch zu einem Stück kurzgebratenem Fleisch.
  • Geben sie Nüsse oder Samen Ihrer Wahl hinzu.
  • Auch zu Lachs.
  • Oder mit Sahne verfeinern.

Kombinieren Sie das oben genannte Grundrezept mit den letzten 5 Varianten, haben Sie für 5 Tage immer eine ausreichende abwechslungsreiche Mahlzeit. Die Spitzwegerich- Hirse kann im Kühlschrank 5 Tage aufbewahrt werden. Für die Varianten entnehmen Sie so viel wie Sie für ihr Mahlzeit brauchen.

Auch können Sie die ganze Sache einfrieren und in der Arbeit mit heißem Wasser erwärmen.

Dazu noch ein Kräutersalat.

Herbst – Kräutersalat

Portionen: 2-4 Arbeitszeit mit Sammeln (Einkauf im Freien) ca. 45 min

  • Portion: 2-4 Personen Arbeitszeit: 20-30 min
  • ½ oder 1 Salatkopf
  • 1-2 Hand voll Löwenzahn
  • 5 Stängel Schafgarbe
  • 2 Hand voll Giersch
  • 1 Hand voll Vogelmiere

Dressing:

Ich mache mein Dressing meist ohne ÖL.

1 Zitrone

1/2 Orange

1 Tel. Senf – etwas Wasser

2 EL Geröstete Sonnenblumenkerne oder andere Samen

Zubereitung

Pfeffer, Chili, auf Salz verzichte ich gern, da wir alle zu viel Salz aufnehmen. Ich verwende auch anstatt Chili, Curry und auch noch Küchenkräuter wie Thymian oder Rosmarin.

Hier nun ein kleiner Überblick über die wesentlichen Wirkungen und Inhaltsstoffe der verwendeten Kräuter:

Spitzwegerich hat einen nussigen und pilzartigen Geschmack. Er wirkt antibakteriell, erfrischend und reinigend. Im Innern kann man ihn zur Reizlinderung bei Entzündungen im Mund- Rachenbereich und bei Erkrankungen der oberen Luftwege sowie Reizhusten einsetzen. Er wirkt günstig auf die Magenschleimhaut, bei Reizdarm und die ableitenden Harnwege.

Löwenzahn Man kann alle Teile des Löwenzahns über das ganze Jahr verwenden. Heute gehe ich hier nur auf die Blätter ein.

Der Löwenzahn schmeckt etwas bitter, da er Bitterstoffe besitzt, die auf die Gallensekretion wirken. Er reinigt die Leber, lindert Gicht und rheumatische Erkrankungen und wird in der Volksmedizin als Blutreinigungsmittel verwendet. Er hat 5 Mal so viel Eiweiß wie Kopfsalat und 8 Mal so viel Vitamin C wie dieser. Kalium, Magnesium und Phosphor sind doppelt so viel enthalten.

Schafgarbe schmeckt herb-schärflich bis muskatnussartig. Ich nehme gern die Blätter, die vor dem Treiben der Blüte erscheinen. Sie sind auch im Herbst nach der Maht noch weich. Gern nutze ich sie im Salat oder auch Smothies. Innerlich wirkt die Schafgarbe auf Magen und Darm, ist beruhigend, blutreinigend und kräftigend.

Giersch, des Gärtners Alptraum, schmeckt wie eine Mischung aus Möhre und Petersilie. Ähnlich wie diese ist der Giersch reich an Vitamin A und C. Er wirkt entzündungshemmend, harntreibend und entsäuernd. Deshalb wird er in der Volksheilkunde bei Rheuma und Gicht angewendet.

Allen Mitglieder ein schönes Wochenende !